Sich wehren. Kampf, Erstarrung oder Flucht?

Im besten Fall nichts davon ...

Selbstlernkurs Nein sagen Grenzen setzen

Sich wehren, wenn Menschen die eigenen Grenzen überschreiten. Z.B. gegen ungefragt Ratschläge, Unverschämtheiten und falsche Interpretationen. Sich zu wehren, das heißt, eine klare Grenze zu ziehen und Nein zu sagen. Unmissverständich und klar. Kampf, Erstarrung und Flucht ausgeschlossen.

Sind Sie für Lob empfänglich?

Gar nicht selten überschreiten Menschen unsere eigenen Grenzen, indem sie uns vorab mit Lob überschütten. "Das hast du im vergangen Monat so toll gemacht, kannst du mir noch mal eben helfen?" Zack, schon hat eine der Fallen zugeschnappt, wir sagen Ja, meinen es eigentlich gar nicht, aber der Mund spricht schneller als unser Gehirn sich manchmal einschaltet. Und das ist nur eine von vielen Fallen!
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Sich wehren heißt für sich einstehen.

In unangenehmen Situationen neigen wir zu Taktiken, die uns quasi in die Wiege gelegt wurden: wir erstarren, treten die Flucht an oder kämpfen. Und je nachdem wie Sie kämpfen definieren, könnte auch das der zweitbeste Weg sein. Wenn Sie nun "Wieso, klingt doch super, wenn ich für mich kämpfe" gedacht haben, riskieren Sie einen zweiten Blick: Sie kämpfen gegen etwas, richtig? Wie wäre es, wenn Sie "für" etwas einstehen? Das ist weniger als Wortklauberei gedacht, viel mehr als Haltung. Gegen etwas kämpfen heißt zum Beispiel aggressives Verhalten oder wütende Worte. Verständlich, wenn das Fass schon voll ist, aber oft wenig hilfreich und meilenweit entfernt von "klar für sich einstehen". Was würde es ändern, wenn Sie Ihre aktuelle Situation daraufhin überprüfen? Müssen Sie wirklich in den Kampf gehen - oder reicht es, wenn Sie klar formulieren, was Sie wollen? Ohne, dass der andere Gedanken lesen muss, ohne, dass Sie aus der Rolle fallen müssen - um damit Ihrem Gegenüber oft noch mehr Stoff zu geben, Ihre Grenzen zu missachten.

Tipps, um sich zu wehren

Hier einige Tipps, damit es Ihnen etwas leichter fällt, sich zu wehren und für sich einzustehen. Beachten Sie bitte, dass Selbstachtung ein wichtiger Schlüssel dabei ist und verabschieden Sie immer mehr die Harmoniesucht.

Klartext, bitte

Mit Haltung, Respekt und Klarheit. Bestimmt und ohne falsches Lächeln, ohne Ausreden oder Entschuldigungen. Sie sorgen für sich und das kommunzieren Sie ebenso. Punkt. Schreiben Sie doch mal auf, was Sie sagen wollen und lesen, ob das wirklich klar formuliert ist.

Selbstachtung und Harmoniesucht

Grenzen setzen heißt: sich schützen und etwas bewahren. Es geht nicht darum, gegen etwas oder jemanden zu sein, sondern für sich einzustehen. Sich selbst zu achten ist vielen Menschen fremd. Stattdessen machen sie sich klein, sehen nur ihre Schwächen und lassen kein gutes Haar an sich. Lernen Sie, Ihre Selbstachtung zu stärken. Harmoniesüchtige Menschen stehen sich oft selbst im Weg. Sie möchten "Nein" sagen lernen, vermeiden jedoch jegliche Art der Konfrontation.

Unterstützung und um Hilfe bitten

Wenn Sie in einer Sackgasse sind, dann holen Sie sich Unterstützung. Eine Freundin, den Vorgesetzten, einen Coach. Einen Mitwisser, eine Mitstreiterin, die Ihnen Hilfestellung leistet. Zu merken, dass man nicht alleine ist, sorgt nicht nur für etwas innere Ruhe, sondern erweitert den Blickwinkel und die Optionen einer Handlung. Und das ist es doch, was Sie wollen, oder? Raus aus der Ecke, rein ins Geschehen und für Klärung sorgen. Immer wieder: Sorgen Sie für sich!