Resilienz: Den Gegenwind in Krisen nutzen.

Nein, nicht umdrehen!

Resilienz

Resilienz ist die Fähigkeit, mit Krisen und Schicksalschlägen umzugehen. Selbstverständlich reagieren Menschen unterschiedlich, resiliente Menschen können Tiefpunkte im Leben jedoch sehr viel besser verarbeiten, mit ihnen umgehen und Misserfolge und Niederlagen durchaus auch nutzen.
Lesen Sie hier, was es bedeutet, ein resilienter Mensch zu sein.

Resilienz Definition

Resilienz ist die psychische Widerstandskraft; Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen, heißt es im Duden. Resilienz (von lateinisch resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘) oder psychische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Mit Resilienz verwandt sind Entstehung von Gesundheit (Salutogenese), Widerstandsfähigkeit (Hardiness), Bewältigungsstrategie (Coping) und Selbsterhaltung (Autopoiesis).
Das Gegenteil von Resilienz ist Verwundbarkeit (Vulnerabilität), so Wikipedia.

Es gibt unterschiedliche Modelle, hier die Übersicht von Dr. Mourian:

  1. Optimismus
  2. Emotionssteuerung
  3. Impulskontrolle
  4. Empathie
  5. Kausalanalyse
  6. Selbstwirksamkeitsüberzeugung
  7. Zielorientierung

Die„falschen Resilienzfaktoren“, die häufig auch als die „sieben Säulen der Resilienz“ bezeichnet werden, sind:

  1. Optimismus
  2. Akzeptanz
  3. Lösungsorientierung
  4. Die Opferrolle verlassen
  5. Verantwortung übernehmen
  6. Netzwerkorientierung
  7. Zukunftsplanung

Wer meint, er habe das ultimative Modell ge- oder erfunden, sitzt vermutlich auf dem falschen Dampfer. Es geht auch hier immer nur um eine grobe Orientierung, bei der Umsetzung ist jeder Mensch persönlich gefragt. Und genau da wird es ja wirklich spannend!

7 Säulen der Resilienz

Optimismus

Resiliente Menschen sind optimistischer. Ihre Grundhaltung ist positiv, selbst in schwierigen Momenten und Zeiten. Sie wissen, dass in Zeiten der Belastung das neudeutsche Wort “Mindset” an Bedeutung gewinnt. Resiliente Menschen laufen mitnichten den ganzen Tag grinsend durch die Gegend. Sie wissen um ihre Stärken und Schwächen, ebenso, dass Krisen und Konflikte normal sind. Sie setzen ihre Fähigkeiten und Kompetenzen bewusst ein. “Achtsamkeit” - auch so ein Wort, das in aller Munde ist- kommt hier zum Einsatz. Dies heißt eben nicht, dass alles rosarot ist, sondern das Ansehen und Zulassen von allem, was gerade passiert. Die Aufmerksamkeit lenken resiliente Menschen in Bahnen, die ihnen nutzen.

Akzeptanz

Resiliente Menschen können ihre Ressourcen einschätzen. Sie können gut den Fokus setzen, Gedanken lenken - und nein sagen. Der Konflikt ist ein Konflikt. Da muss nicht gemogelt werden mit “Sind doch nur Herausforderungen”, sondern dem Chaos wird ins Auge gesehen. Resiliente Menschen sind mutig und bereit Fehler zu machen. Sie wissen um ihre Motivation, das große “Ja” und können sich abgrenzen. Und das nicht nur vor Aufgaben, sondern auch vor Menschen.

Lösungsorientierung

Krisen sind die Zeiten, in denen nichts mehr wie gewohnt abläuft. Der Resilienzfaktor Lösungsorientierung zielt auf Fehlerkultur, ausreichend Widerstandsfähigkeit und einen offenen und fairen Umgang mit Konflikten ab.

Die Opferrolle verlassen

Resiliente Menschen besitzen eine gute Selbstwahrnehmung, können gut für sich sorgen und mit ihren Kräften umgehen. Sie wissen, was sie tun müssen, auch was sie lieber lassen, um sich vor zu hohen Stressbelastungen zu schützen. Im Unternehmen bedeutet das, dass Mitarbeiter*innen aktiv sind, wenn es um ihre eigenen Umgang mit Stress geht.

Verantwortung übernehmen

Andere Menschen sind vielleicht Teil des Problems, lassen sich aber nicht wirklich gut von außen ändern. Man kann nur bei sich selbst anfangen, so unbequem das manchmal auch sein mag. Der eigene Handlungsspielraum wird nicht nur anerkannt, sondern auch genutzt.

Netzwerkorientierung

Um Hilfe bitten. Es klingt banal, ist es für viele Menschen aber nicht. Resiliente Menschen können aktiv um Unterstützung bitten. Sie haben erkannt, dass Beziehungen und Freundschaften einen hohen Stellenwert haben.

Zukunftsplanung

Resiliente Menschen nehmen Einfluss auf ihre Zukunft, indem sie klare Visionen und Werte leben und entwickeln. Die Sinnhaftigkeit des Lebens und der Arbeit spielt eine entscheidende Rolle für die Entwicklung und den Erhalt von Resilienz. An Problemen und Krisen kann man wachsen. Mindestens aber nicht an ihnen zerbrechen.

Ist Resilienz erlernbar?

Resilienz können wir immer weiterentwickeln. Wir müssen die Kompetenzfelder der Resilienz nicht komplett neu erlernen, bei den meisten Menschen sind sie mehr oder weniger gut ausgeprägt. Mit jeder durchlebten Krise wächst der persönliche Erfahrungsschatz in Sachen Resilienz. Worauf wir achten sollten, dass wir in Konflikten und Krisensituationen diese Kompetenz nutzen. Widerstandsfähigkeit bewusst zu sein, die eigenen Kompetenzen zu nutzen, das ist durchaus etwas, was man immer wieder “erlernen” kann, im Sinne von erinnern, vertiefen und verfeinern.

Warum benötigen wir Resilienz?

Menschen benötigen Resilienz, um mit weniger schönen oder guten Ereignissen fertig zu werden, sich nicht von ihnen in die Enge treiben zu lassen, im besten Fall sogar, um auch diesen Situationen etwas Gutes abzugewinnen. Resilienz ist die Fähigkeit des Menschen, den Gegenwind auszuhalten, ihm entgegegenzutreten und ihn für sich zu nutzen.

Hier geht es nicht um Schönfärberei, sondern um Aktivierung von Ressourcen, die in Krisen- und Konfliktsituationen zur Verfügung stehen.

Resilienz ist ein wichtiges Thema in unserer Gesellschaft. Viele Menschen sind heutzutage durch ihre Lebensumstände, Stress und andere Belastungen gefordert. Das Lernen von Resilienz erscheint vielen als unmöglich bis zu sehr schwierig - doch es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, um diese Kompetenz zu erlernen und zu erfahren! Im Coaching sprechen wir sehr gerne über Ihre Resilienz - und wie Sie diese ohne Hokuspokus (wieder) stärken.

Tipps zum Thema Resilienz.

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